Willkommen im Gold Ochsen Zeitalter

425 Jahre Braukunst in Ulm

Nach vorne schauen

2019 passiert etwas, womit niemand gerechnet hat: Mit Corona bricht eine weltweite Pandemie aus. Kultur, Sport und Geselligkeit kommen zum Erliegen. Für Gold Ochsen und seine Partner heißt das: erhebliche Umsatzeinbußen, und keiner weiß für wie lange. Andererseits wäre Gold Ochsen gar nicht so alt geworden, wäre das Unternehmen nicht entschlossen durch mehrere Krisen gegangen. Kluges Handeln und vorausschauendes Investieren – zuletzt in eine nachhaltige und energiesparende Produktion – sind die besten Bedingungen für die Zeit nach Corona.

Bier für Kultur, Sport, Leben – und immer etwas Besonderes

Was wäre das öffentliche Leben in der Region Ulm ohne die Brauerei Gold Ochsen? Als die neue Ratiopharm-Arena für Großveranstaltungen eröffnet, steigt die Brauerei als exklusiver Lieferant mit ein. Gold Ochsen ist ein wichtiger Sponsor, unterstützt etwa die Ulmer Basketball-Bundesligisten, und stellt für Events aus Kultur und Sport einen Anker in der Region dar. Wo man sich trifft, ist Gold Ochsen schon da, ob bei Veranstaltungen, im Biergarten oder in der Kneipe beim Stammtisch. Dazu gibt es immer wieder Biere, die etwas Besonderes und limitiert sind, zum Beispiel das Martin-Luther-Bier 2013.

Afri statt Pepsi
Es kommt einem Paukenschlag gleich, dass der Pepsi Cola Konzern nach über 40jähriger Partnerschaft allen Konzessionsnehmern bundesweit kündigt. Brauereichefin Ulrike Freund setzt alle Hebel in Bewegung, um die Marke Pepsi zu ersetzen. Sie hat Erfolg und sichert sich die Konzession für zwei Kultlabels aus Deutschland: afri cola und Bluna.

20 alkoholfreie Getränke
Die Ulmer Getränke Vertrieb GmbH hat sich in 60 Jahren hervorragend entwickelt. Gold Ochsen füllt jetzt für die Region 20 Getränke ab – vom Mineralwasser bis zu Fruchtsäften. Es handelt sich um so bekannte Marken wie afri cola, Schweppes, Orangina, Seezüngle, Burkhardt, Libella, Krumbach, Teinacher und S. Pellegrino.

Regional ist Trumpf

Jahrtausendwende. Eine Rückbesinnung auf das Wesentliche setzt ein. Viele Bierfreunde wenden sich vom „Industriebier“ oder „Fernsehbier“ der großen Global Players ab. Sie legen Wert auf regionale, handwerklich gebraute Biere. Der „Craft Beer“-Trend aus den USA verstärkt diese Tendenz. Die Ulmer Brauerei Gold Ochsen trifft den Zeitgeist durch Qualität, regionale Zutaten und Nachhaltigkeit. Das naturtrübe Gold Ochsen Kellerbier nach überliefertem Rezept und mit nostalgischen Etiketten entwickelt sich zu einem beliebten Bestseller. Es wird zuerst in der Gastronomie, dann im Handel eingeführt.

Der erste Gold-Ochsen-Ballon hebt ab In der ersten Dekade des neuen Jahrtausends etabliert sich das Gold Ochsen Kellerbier naturtrüb. Ein Großbrand auf dem Gelände richtet großen Schaden an.

  • 2000 Neue Etiketten für die Flaschen bringen 9 Prozent weniger Papierverbrauch.
  • 2001 Erster OXX-Ballon „August I“ hebt ab. Goldbier-Spatz für die „Spatzeninvasion“, zur Finanzierung des südlichen Münsterturms.
  • 2002 Anschluss an das städtische Fernwärmenetz zur Energieoptimierung.
  • 2003 Erstes Gold Ochsen Oktoberfest, Partner bei Festivals wie Fierek’s International Harley Davidson Folks Festival.
  • 2003 Großbrand zerstört vier Gärtanks.
  • 2004 Jubiläumsbier zum 1150 Geburtstag der Stadt Ulm.
  • 2006 Erstes Gold Ochsen Kellerbier naturtrüb im Fass für die Gastronomie.
  • 2007 Marke OXX wächst durch Biermischgetränke.
  • 2008 5-Liter-Partyfass mit Gold Ochsen Weizenbier.
  • 2008 Social-Media-Aktivitäten starten.
  • 2011 Gold Ochsen Kellerbier kommt in den Getränkehandel.

Selbst braut die Frau

1985 steigt Ulrike Freund, geb. Leibinger, bei der Ulmer Brauerei Gold Ochsen ein. 1991 übernimmt sie die Geschäftsführung. Eine Frau als Brauereichefin? Neu oder ungewöhnlich scheint das nur auf den ersten Blick: Bis in die Neuzeit war es allgemein üblich, dass Frauen Brauereien leiteten oder selbst brauten. Auch Friederike Leibinger, Urgroßmutter von Ulrike Freund, leitete im 19. Jahrhundert die Brauereigeschäfte. Unter Ulrike Freund, die mehrjährige Berufserfahrung im Bankwesen mitbringt, wächst Gold Ochsen weiter, obwohl der Bierkonsum bundesweit zurück geht.

AusproBIERen gehört dazu Die 90-er sind bei Gold Ochsen in vieler Hinsicht kreativ.

  • 1990 Biercocktails: Mit dem „Crazy Shot Beercooler“ lassen sich Fruchtaromen ins Bier zaubern.
  • 1990 Einführung des Weizenbiers „Ulmer Weisse“, 1991 Umbenennung in „Gold Weisse“ wegen Einspruch eines Mitbewerbers.
  • 1994 Erstes Radler in der Flasche.
  • 1994 Rang 69 im Welt-Report Bier unter 1200 deutschen Brauereien für selbsthergestellten Bierausstoß.
  • 1994 Eigenes Brauereimuseum entsteht mit historischem Flaschenfüller und Flaschenwaschmaschine.
  • 1997 Eröffnung eines Gold Ochsen Fan Shops.
  • 1998 Nach Schließung der Geislinger Brauerei Uhland Eintritt in ihre Lieferverträge.
  • 1999 Einführung des Szenebiers OXX Lager in der grünen Longneck-Flasche.
  • 1999 Website geht online.

Bier mal ganz „ohne“

Biere ohne Alkohol? Bislang war das in der langen Geschichte des Bieres undenkbar. Mit der Fitness-Welle der 70er- und 80er-Jahre wankt die Gewissheit plötzlich, dass Bier zwingend Alkohol enthalten müsse. Das Schönheitsideal heißt jetzt „fit und schlank“. Die Menschen gehen joggen, machen Aerobic, und die ersten Fitnesscenter eröffnen. Parallel dazu steigen die Ansprüche ans Essen und Trinken: Lebensmittel sollen gesund sowie fett- und kalorienarm sein. Der Alkoholkonsum geht zurück, und es zeigt sich bald, dass es einen Markt für alkoholfreie Biere gibt.

„Original“ alkoholfrei
1989 braut die Ulmer Brauerei Gold Ochsen erstmals das Gold Ochsen Original als alkoholfreie Variante. Sie ist eine der ersten Brauereien mit einer Bierspezialität, der nach Brauvorgang und Gärung der Alkohol schonend entzogen wird. Das Sortiment an alkoholfreien und leichten Bieren wird über die Jahre hinweg ständig ausgebaut.

Mehr Erfrischung und noch mehr Neues Ab den 80er-Jahren füllt Gold Ochsen auch „Libella“ ab. Außerdem startet die Eigenmarke „Ulina“.

  • 1981 Datenverarbeitung zieht ein: Der Computer von IBM schreibt 1000 Rechnungen am Tag.
  • 1982 „Ulina“ – eigene Marke für Limonaden und Apfelsaft.
  • 1983 Neuer Festwagen wird in Handarbeit geschnitzt.
  • 1984 Fuhrpark wächst um LKW-Flotte.
  • 1986 Umstellung auf KEG-Fässer.
  • 1987 Einführung von Minikästen mit 9 Flaschen. Im Marketing werden jetzt die Hausfarben Gold, Weiß, Rot und Schwarz verwendet.
  • 1988 Einführung des Sixpacks, Hefe-Schuss-Verfahren zum manuellen Hinzufügen von Hefe in der Gastronomie.
  • 1988 Die Ulmer Getränke Vertrieb GmbH übernimmt den Vertrieb für Libella.

Werbung wirkt

In den bunten 70er-Jahren schlägt die Stunde der Markenartikel. Werbung gab es zwar schon früher, aber jetzt wird sie zu einem „Muss“. Biere sind jetzt nicht nur Biere, sie werden zu „Marken“, die sich am Markt positionieren. Positiv auffallen bringt den entscheidenden Vorteil. Die Ulmer Brauerei Gold Ochsen präsentiert sich immer wieder kreativ mit neuen Produkten und Ideen. Wer erinnert sich zum Beispiel an die „wandelnde Bierdose“ in der Ulmer Innenstadt? Oder an die Partnerschaft mit jungen Künstlern? Mit ihrer Kunst gestalteten sie das „kleinste Plakat der Welt“ – den Bierdeckel. Heute sind es gesuchte Sammlerstücke.

Viele Ideen In den 70ern und 80ern tut sich einiges bei den Themen Produkte und Werbung.

  • 1970 Umstieg vom Bügelverschluss auf Kronkorken.
  • 1970 Umgerüstetes Feuerwehrfahrzeug mit Zapfanlage wird zu einem der ersten Durstlöschzüge.
  • 1981 Erste Ausgabe der Kundenzeitschrift Gold Ochsen Info erscheint.

Flaschen setzen sich durch

Revolution in der Welt des Bieres: Ab den 1950er-Jahren setzt sich das Flaschenbier gegen das Bier vom Fass durch. Ganz nebenbei wird die Flasche zum Zeichen eines neuen, lässigen Lebensgefühls: Gesamtwirtschaftlich geht es in ganz Deutschland wieder voran, das „Wirtschaftswunder“ setzt ein. Der Lebensstandard steigt, die Menschen gehen wieder aus und genießen das Leben. Davon profitieren die Brauereien und die Getränkeindustrie.

Limonaden boomen
Bier wird jetzt gern mit Limonaden gemischt getrunken. Unter den Limonaden wird die aus den USA stammende Cola immer populärer. August Leibinger III, Geschäftsführer der Ulmer Brauerei Gold Ochsen, erkennt das Potenzial der Erfrischungsgetränke und steigt in den Vertrieb alkoholfreier Getränke ein. Die Ulmer Getränke Vertrieb GmbH entwickelt sich ausgezeichnet. 1965 sichert sich Gold Ochsen die Konzession der Kultmarke Pepsi-Cola. Ab 1966 füllt Gold Ochsen für die Region Pepsi ab.

Bier und mehr Gold Ochsen steigt in das wachsende Geschäft mit Erfrischungsgetränken ein.

  • 1956 Gold Ochsen firmiert um in eine GmbH.
  • 1960 Gründung der Ulmer Getränke Vertrieb GmbH (kurz UGV)
  • 1965 Konzession mit Pepsi-Cola-Konzern.

Nach Krisen ein Bier!

Die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts sind für die gesamte Wirtschaft extrem herausfordernd. Auch für Brauereien ist es eine schwere Zeit. Auf den ersten Weltkrieg folgen die Spanische Grippe und die Weltwirtschaftskrise, und das hat Konsequenzen. Nicht wenige Brauereien müssen aufgeben. Die Ulmer Brauerei Gold Ochsen übersteht die Krisenzeiten und wächst danach weiter.

August Leibinger III
1940 steigt ein begeisterter Brauingenieur in das Unternehmen seiner Eltern ein: August Leibinger III. Er führt das Unternehmen fast sieben Jahrzehnte lang wegweisend und beweist sich im 2. Weltkrieg und den schwierigen Jahren danach als kluger Krisenmanager. Die Kriegsjahre sind hart, und 1944 wird das Stammhaus in der Herdbruckerstraße mit einer beliebten Gaststätte in der Ulmer Bombennacht für immer zerstört. Gold Ochsen verteilt kostenlos Wasser aus dem Veitsbrunnen an die notleidende Bevölkerung. Die Nachkriegsjahre bringen Entbehrungen für alle Menschen. In dieser Zeit greift man gern zu kalorienreichen, sättigenden Bieren, etwa zu Bockbieren. Gold Ochsen geht durch die schwere Zeit und kann schon vier Jahre nach Kriegsende wieder investieren.

Weichenstellen statt Stillstand Gold Ochsen hat stetig investiert. Das erleichtert den Neustart nach dem 2. Weltkrieg.

  • 1931 Gold Ochsen wird Aktiengesellschaft.
  • Ab 1940: Fuhrpark wird ausgebaut und modernisiert.
  • 1949 Erweiterung der Vollgutlagerhalle.

Das ganze Jahr Bier auf Lager

1907 füllt die Brauerei Gold Ochsen zum ersten Mal ein Lagerbier ab. Der Begriff „Lagerbier“ bezeichnet untergärige Bierspezialitäten. Sie waren lange etwas Besonderes, denn um sie brauen und lagern zu können, brauchte es niedrige Temperaturen. Also braute man sie im Winter und lagerte sie in möglichst tiefen Eiskellern mit Natureis ein und hoffte, dass das Eis lange hielt. Vielerorts wurde deshalb nur obergäriges Bier hergestellt und getrunken. Die Änderung der Trinkgewohnheiten brachte 1873 eine Erfindung von Carl von Linde: die Kältemaschine. Sie arbeitet – wie ein Kühlschrank heute – mit Ammoniak und Kompression. Nachdem diese Erfindung so weit entwickelt war, dass sie für die Brauereien wirtschaftlich wurde, schaffte Gold Ochsen umgehend eine an. Diese Kühlmaschine war bis 2002 in Betrieb.

Bier: ja, Schnaps: nein

Ende des 19. Jahrhunderts sagt die Regierung des Deutschen Reiches einem Getränk den Kampf an. Um Bier handelt es sich dabei nicht. Denn Bier und Wein gelten weiterhin als gesunde, stärkende Getränke. Es handelt sich um ein hochprozentiges Problem: Immer mehr Menschen trinken sehr viel billigen Schnaps aus Kartoffeln, als ob es Wasser wäre – mit schlimmen Folgen. 1887 erhöht das Deutsche Reich die Branntweinsteuer. Die Maßnahme zeigt umgehend Wirkung. Der Schnapskonsum geht sofort um 40 Prozent zurück.

Gut für die Brauereien
Die Brauereien, in Ulm und anderswo, profitieren von der Steuer auf Schnaps. In Ulm gibt es rund 20 Brauereien. Gold Ochsen hat sich zur größten Brauerei entwickelt, und Biertrinker gibt es viele: Die Bundesfestung wird gebaut, Ulm wird Garnisonsstadt.

Investieren und expandieren: Im 19. Jahrhundert werden bei Gold Ochsen wichtige Weichen gestellt.

  • Ca. 1820 Der Münchner Bierhauer Ludwig von Schwanthaler entwirft – nach einer nicht bewiesenen Überlieferung – das Wappentier für das Logo von Gold Ochsen.
  • 1877 Pläne für Bau einer Großbrauerei im Veitsbrunnenweg.
  • 1881 Drei Keller und ein Eishaus werden im Veitbrunnenweg geplant.
  • 1897 Umzug in den Veitsbrunnenweg.
  • 1898 Gold Ochsen fusioniert mit der Brauerei „Zur Breite“.
  • 1910 Elektrifizierung der Brauerei.
  • 1910 Das erste Gold Ochsen Bierbähnle fährt.

Gold Ochsen für 130.000 Gulden

Eisenbahn – Motor – Glühbirne: Im 19. Jahrhundert geht es rasant voran. Es ist die Zeit der Industrialisierung und der Wissenschaften. Entschlossene Unternehmer ergreifen die Chancen, so auch in Ulm: 1867 erwirbt der Stadtrat Michael Leibinger für 130.000 Gulden die Brauerei Gold Ochsen und übergibt sie an seine Söhne. Sie sind ein ausgezeichnetes Duo, denn Paul ist Kaufmann und August Bierbrauer. Sie legen sich ins’s Zeug, modernisieren und wachsen. Bald schon wird es im Stammareal zwischen Schelergasse, Ochsengässle und Herdbruckerstraße zu eng. Die Brüder planen eine Großbrauerei im Veitsbrunnenweg für einen Bierausstoß von 40.000 Hektoliter im Jahr.

Erfindung des Pils
Wichtige Entdeckung für alle Bierbrauer: Der Pariser Chemiker Louis Pasteur weist nach, dass zwei Hefearten beim Bierbrauen eine Rolle spielen. Er unterscheidet die obergärige von der untergärigen Hefe. Basierend auf den neuen Erkenntnissen wird in Pilsen das untergärige „Pils“ erfunden.

Konkurrenz aus Afrika

Kaum zu glauben: Im 18. Jahrhundert macht ein neues Heißgetränk dem Volksgetränk Bier plötzlich Konkurrenz. Vor einem Jahrhundert über Konstantinopel nach Europa gekommen, entwickelt sich der Kaffee immer mehr zum Statussymbol. Er ist zwar teuer, aber gerade darum begehrt. Adelige – Männer wie Frauen – veranstalten erste Kaffeekränzchen mit Kaffee, Tee, teuren Limonaden und Punsch. Bier bleibt jedoch das führende Getränk, denn es gilt als sehr nahrhaft und stärkend.

Bier: eine vielfältige Sache
Schon vor über 200 Jahren war Deutschland sehr reich an Bierspezialitäten. 1744 verfasst der Geograph Gottfried Gregorii, besser bekannt als Melissantes, ein erstes Verzeichnis über die Biervielfalt in Deutschland. 35 Spezialitäten listet er dort auf.

Besitzerwechsel bei Gold Ochsen Im 18. Jahrhundert sind folgende Inhaberwechsel überliefert.

  • 1710 Gold Ochsen wird von der Familie Schweigger übernommen. Über die Jahre ging es mit wechselnden Besitzern voran.
  • 1793 Die Ulmer Industriellenfamilie Wieland übernimmt Gold Ochsen.

Wie viel Bier für Ulm?

Im 17. Jahrhundert zählte die Stadt Ulm 17 Brauereien. Eine davon war die Brauerei Gold Ochsen, 1597 gegründet. Aber wie viele Brauereien will eine Stadt wie Ulm eigentlich haben? Soll auch Bier von anderswo verkauft werden? 1668 beschloss der Ulmer Stadtrat, gegen eine Zahlung von 3.000 Gulden keine weiteren Konzessionen zu vergeben. Fremdbier wurde ab sofort hoch besteuert. Für die Brauerei Gold Ochsen war das nur von Vorteil: Ein starkes Anwachsen der Konkurrenz vor Ort war nicht zu befürchten.

Wirtshaus und mehr

  • 1615: Der Ulmer Stadtredner erwähnt Gold Ochsen als „rechte Herberge, Brauerei und Weinwirtschaft“.

Zum Frühstück ein Bier!

Heute ist es schwer vorstellbar: Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurde mehr Bier als Wasser getrunken. Weil es nahrhafter war und als „flüssiges Brot“ galt. Egal ob betucht oder mit bescheidenem Lebensstil – zum Frühstück versammelte sich die ganze Familie zur Biersuppe. Welche Zutaten Bier enthalten durfte, war lange nicht geregelt. In Bayern trat 1516 das Reinheitsgebot in Kraft, das festlegte, dass ein Bier nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe enthalten durfte. Die anderen Länder zogen mit der Zeit nach.

Geburtsstunde von Gold Ochsen
In dieser Zeit beginnt die Geschichte der Brauerei Gold Ochsen. 1597 eröffnete der Wirt Gabriel Mayer in Ulm eine Brauerei mit Gaststätte „Zum Goldenen Ochsen“ in der Herdbruckerstraße.